"Le nouveau Beaujolais est arrivée" – dieses kleine Wortspiel soll darauf hinweisen, dass es hier nicht um den Beaujolais nouveau, besser bekannt als Beaujolais Primeur geht. Jener im Eilverfahren industriell produzierte anspruchslose Tropfen, der zwar eine Zeit lang gehypt wurde, aber letztlich dem Renommé des Beaujolais schweren Schaden zugefügt hat. So hält sich bis heute das Klischee vom leichten gefälligen Sommerrotwein, der am besten jung u. gekühlt getrunken werden soll, damit eventuelle Mängel erst gar nicht auffallen. Dabei geht Beaujolais auch ganz anders. Es ist noch nicht so lange her, da wurden diese Weine durchaus auf Augenhöhe mit den so viel prestige-trächtigeren Vettern aus dem Burgund gesehen. Noch 1936 war der Preis für einen Morgon (oder auch Moulin à Vent) höher als für einen Pommard 1er Cru! Das Image der Region sank aber später immer weiter. Doch jetzt tut sich etwas im Beaujolais. Vor ca. 15 Jahren haben sich qualitätsbewusste Erzeuger auf den Weg gemacht, dem Beaujolais sein altes Ansehen wieder zurück zu gewinnen. Die Qualitätsrevolution im Beaujolais ist eine der aufregendsten Entwicklungen im Weinbau weltweit. Hier entsteht das neue (nouveau) Beaujolais. Engagierte Winzer zeigen, dass man aus der heimischen Rebsorte Gamay nicht nur vordergründige fruchtbetonte, sondern auch komplexe Weine mit Finesse und Mineralität erzeugen kann. In der 11. Generation einer Winzerfamilie produziert Didier Desvignes heute u. a. Beaujolais Villages und Weine aus 5 Crus: Morgon, Fleurie, Chiroubles, Brouilly, Moulin á Vent. Weine, die jung getrunken werden können, aber auch einige Jahre Alterung lohnen und neben fruchtigem Trinkspaß Charakter und Charme zeigen.
Rotwein
W-20204
FLEURIE Cuvée Tradition 2016
11,95 €